«Halleluja, Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaft auferstanden.»
Zu Ostern begrüßen sich die Christen mit einem besonderen Gruß:
Der Herr ist auferstanden! Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!
Das hört sich anders an als „Guten Tag“ oder nur „Hallo“.
Das ist ein Bekenntnis und ein Geschenk. Ein Geschenk, das geteilt wird, das beglückt, das selbst, wenn es einem Menschen schlecht geht, zu einem Licht wird.
Heute feiern wir Ostern, das Fest der Auferstehung unseres Herrn.
Was uns bedrückt,
was uns die Herzen schwer macht,
was wir beklagen und betrauern,
bringen wir zu ihm.
Bitten wir ihn um sein Erbarmen:
Herr,
manchmal schmeckt unser Leben ganz bitter.
Wir fühlen uns einsam und verlassen.
Herr, erbarme dich.
Christus,
du wolltest den Kelch des Leidens nicht trinken.
Und doch hast du das Kreuz für uns auf dich genommen.
Christus, erbarme dich
Herr,
wir gehören zu dir.
Du hast den Tod mit deiner Liebe bezwungen.
Herr, erbarme dich
Danket dem Herrn,
denn er ist gütig,
denn seine Huld währt ewig!
Ich werde nicht sterben, sondern leben,
um die Taten des Herrn zu verkünden.
(Ps. 118)
Ehre sei Gott in der Höhe…
WANN IST AUFERSTEHUNG
Nicht erst,
wenn alle Mißverständnisse
weggeräumt sind,
sondern
wenn ich alles
vergeben habe.
Wenn der schwere Stein
meiner Traurigkeit
vom Herzen weggeweint ist
und ich wieder
Hoffnung habe.
Wenn ich nicht mehr
flüchten will,
sondern mich
auf den Weg mache
zu meinen Brüdern und Schwestern.
Dann erst
werde ich IHM begegnen
in den Gesichtern
der geringsten meiner Brüder,
in Seinem Wort,
in Seinem Brot.
Dann erst werden mir
die Augen aufgehen,
und mein totes Herz
lebt wieder
und brennt für Dich.
(Gebet von Ilse Pauls)
Gebet
Jesus,
du bist auferstanden,
du lebst – Halleluja.
Darüber freuen wir uns.
Jesus,
nicht alle können sich freuen,
aus verschiedenen Gründen.
Gerade für sie bist du da.
Stärke unsere Hoffnung auf dich.
Erfülle unser Herz mit
Osterglauben durch dein Wort.
Halleluja – wir wollen dich loben und preisen. Amen.
EVANGELIUM – JOH 20,1-9
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala
frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab
und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus
und dem anderen Jünger, den Jesus liebte,
und sagte zu ihnen:
Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen
und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus
und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen,
aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus,
kam er als Erster ans Grab.
Er beugte sich vor
und sah die Leinenbinden liegen,
ging jedoch nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war,
und ging in das Grab hinein.
Er sah die Leinenbinden liegen
und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte;
es lag aber nicht bei den Leinenbinden,
sondern zusammengebunden daneben
an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger,
der als Erster an das Grab gekommen war, hinein;
er sah und glaubte.
Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden,
dass er von den Toten auferstehen müsse.
Gedanken:
Häufig bin ich mit dem Leben überfordert. Ich kann es nicht fassen. Ich kann es nicht glauben. Manche Dinge sind einfach zu gross für mich.
Auch die Jüngerinnen und Jünger waren überfordert mit der gesamten Situation. Sie können es rational nicht begreifen, was gerade geschehen ist. Ihr Verstand sagt, das Grab ist leer. Aber im Herzen erahnen sie den Funken dieser Hoffnung, dass sie gerade Zeugen von einer viel grösseren Wirklichkeit geworden sind.
Etwas Neues beginnt. Eine neue Realität wird tatsächlich. Ein neues Leben wird möglich.
Unsere menschlichen Worte sind immer zu kurz gegriffen um das Unfassbare zu beschreiben. Daher verwenden Jesus immer wieder Gleichnisse und Bilder, mit welchen er eine Realität beschreibt, die wir noch nicht fassen können.
In der Passionsgeschichte in Johannes 16 verwendet Jesus ein anderes Bild, damit wir versuchen können zu verstehen, warum er das Leiden auf sich nimmt und was geschehen wird.
[«Noch eine kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Trauer wird sich in Freude verwandeln. Wenn die Frau gebären soll, hat sie Trauer, weil ihre Stunde gekommen ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not über der Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.» Joh 16, 19-21]
Der Evangelist Johannes vergleicht die Passion mit der Geburt eines Kindes. Es heisst, die Mutter hat Schmerzen, weil die Zeit der Geburt gekommen ist. Aber als das Baby geboren ist, vergisst sie die Schmerzen und das Leid, wegen ihrer Freude, weil ein Kind in diese Welt geboren ist. Genau darum geht es in der Passionsgeschichte. Es geht um einen neuen Menschen, eine neue Realität, die in die Welt kommt, weil Jesus das Leid auf sich nahm, damit rang und es überwand.
Wir sind dazu berufen dies zu bezeugen und im Gebet zu bewahren. Was passiert, wenn wir diesen Osterglauben verinnerlichen? Zum einen entsteht ein Ort in uns, an dem wir eine Wirklichkeit erfassen können, die uns eigentlich selbst übersteigt. Gleichzeitig hilft uns diese neue innere Wahrnehmung, dieser Glaube an die Auferstehung, das Schlimme in der Welt einzuordnen. Es bewahrt uns davor uns von unseren Ängsten nicht vollkommen gefangen genommen zu werden. Der Auferstehungsglaube befähigt und befreit uns zum Leben.
Es ist Jesus Christus, der mit der Auferstehung das Schriftwort erfüllt hat und uns eine Verheissung geschenkt hat, vom Leben in seiner ganzen Fülle. Halleluja, Jesus lebt. Halleluja.
Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, …
Fürbitten
Herr Jesus Christus,
auferstanden von den Toten
und eingegangen in die Herrlichkeit des Vaters.
Wir bitten dich:
Belebe uns neu durch die Kraft, die an dir wirksam wurde
und dich aus Grab und Tod befreit hat.
Christus, höre uns…
Belebe uns neu mit der Freude, die du uns schenkst,
und vertreibe alle Traurigkeit aus unserem Dasein.
Christus, höre uns…
Belebe uns mit der Hoffnung, die nur du geben kannst,
und hilf uns, jeden Tag mutig neu zu beginnen.
Christus, höre uns…
Belebe uns mit der Liebe, die von dir kommt,
und stärke uns, damit wir sie an die anderen weitergeben.
Christus, höre uns…
Belebe unsere Gemeinde und schenke uns den Geist,
der uns vereint und in die Zukunft führt.
Christus, höre uns…
Bewege die Mächtigen in der Welt,
damit sie aufhören, Kriege zu führen
und dass sie den Menschen Frieden bringen.
Christus, höre uns…
Denn du, Herr, bist das Leben.
Durch dich finden wir zum wahren Leben und zum wahren Glück.
Dich loben und preisen wir, jetzt und in Ewigkeit. – Amen.
Vater unser
Segen:
Der Herr segne uns und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten
und sei uns gnädig.
Der Herr wende uns sein Angesicht zu
und schenke uns Heil.
Amen.
Das gesamte Seelsorge-Team wünscht ihnen frohe Ostern!
In Verbundenheit,
Fabian Frey