Ich habe den Herrn gesehen
Tagesevangelium Joh 20,11-18
„Maria von Magdala kam zu den Jüngern
und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.“
In den letzten Tagen haben wir in den Ostergeschichten erfahren, dass Jesus nicht im Grab geblieben ist. Am Eingangstor des Grabkirchenheiligtums in Jerusalem steht eine Inschrift „er ist nicht hier“. Das leere Grab sagt es alles. Das Grab ist leer, Jesus ist wahrhaftig auferstanden. Mehr als das leere Grab bewiesen die Nachauferstehungserscheinungen Christi, das ER lebt. Maria Magdalena war der erste Mensch, der Jesus nach seiner Auferstehung gesehen hatte; ein Privileg. Im ersten Augenblick hat sie Jesus nicht erkannt. Das Gesicht sagt ihr nichts. An seiner Stimme erkennt sie ihn. Rabbuni, Meister schreit sie. Sie wollte Jesus sofort umarmen. Die Freude war immens aber Jesus muss zuerst zum Vater und zu seinem Gott.
Das Zeugnis von Magdalena war erstklassig und nicht Hören gesagt. Sie bezeugt „Ich habe den Herrn gesehen“. Das war aber eine Frucht ihres Suchens. Sie suchte fest den sie geliebt hatte. Die Liebe drängt sie ganz früh am Morgen, ohne Angst vor den römischen Soldaten, den Verstorbenen Jesus zu suchen und seine Leiche einbalsamieren um den Körper aufzubewahren. Sie fand nicht, wonach sie gesuchte hatte; die Leiche Jesu, sondern etwas Besseres und Unerwartetes als sie sich hätte vorstellen können; den Auferstandenen. Manchmal werden uns die Dinge, von denen wir glauben, oder worauf wir erhoffen oder was wir wollen nicht gewährt. Was wir stattdessen bekommen, ist eine neue Erfahrung von Gott. Die Erfahrung von Maria sagt uns jedes Suchen verändert uns. Jede Suche nach Gott bringt ihn uns näher.
Die Corona Pandemie zwingt uns zu Hause zu bleiben. Trotzdem sind wir unterwegs wie Maria Magdalena auf der Suche nach dem Auferstandenen. Wir finden ihn in der Heiligen Schrift, in seinem Wort und Sakramenten, in Meditation und Haus-oder Privatgebet, in unseren Handlungen an den Kranken und Armen. Wir finden ihn in unseren Mitmenschen auch, wenn Corona-abstand nötig ist.
In den nächsten Wochen wird die Pandemie die Welt nicht in Ruhe lassen, sie wird aber auch nicht für immer da sein. Wir ziehen durch. Wir kämpfen weiter, wir werden die Pandemie besiegen mit Jesus auf unserer Seite, der durch den Tod gegangen ist.
Lied: Ich möcht’, dass einer mit mir geht (KG 208, RU 115,RUP 24)
Ich möcht’, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Ich möcht’, dass einer mit mir geht.
Ich wart’, dass einer mit mir geht, der auch im Schweren zu mir steht, der in den dunklen Stunden mir verbunden. Ich wart’, dass einer mit mir geht.
Es heisst, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Es heißt, dass einer mit mir geht.
Sie nennen ihn den Herren Christ, der durch den Tod gegangen ist; er will durch Leid und Freuden mich geleiten. Ich möcht’, dass er auch mit mir geht.
Evangelium des Tages
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit
stand Maria draußen vor dem Grab und weinte.
Während sie weinte,
beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen,
den einen dort, wo der Kopf,
den anderen dort,
wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?
Sie antwortete ihnen:
Sie haben meinen Herrn weggenommen
und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich
um und sah Jesus dastehen,
wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du?
Wen suchst du?
Sie meinte, es sei der Gärtner,
und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast,
sag mir, wohin du ihn gelegt hast!
Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich um
und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest;
denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.
Geh aber zu meinen Brüdern
und sag ihnen:
Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater,
zu meinem Gott und eurem Gott.
Maria von Magdala kam zu den Jüngern
und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie berichtete,
was er ihr gesagt hatte.
Stille
Fürbitten
Guter Gott, dein Sohn ist für uns Mensch geworden und geht alle unsere Wege mit.
Wir bitten dich:
Unsere Fürbitten fassen wir zusammen und bekräftigen wir, in dem wir das Gebet des Herrn sprechen:
Vater unser im Himmel…
Zu empfehlen:
Gebet zur “Geistlichen Kommunion” für alle, die in diesen Tagen nicht kommunizieren können
Herr Jesus Christus,
du bist das Brot des Lebens und der einzig wahre Weinstock.
Ich glaube, dass du wirklich anwesend bist
im heiligsten Sakrament der Eucharistie.
Ich suche dich.
Ich preise dich und bete dich an.
Da ich dich nicht empfangen kann
im eucharistischen Brot und Wein
bete ich, dass du in mein Herz und meine Seele kommst,
damit ich mit dir vereint sein kann
durch deinen allmächtigen und allgegenwärtigen Heiligen Geist.
Lass mich dich empfangen und von dir genährt werden.
Werde für mich das Manna in meiner Wüste,
das Brot der Engel
für meine sehr menschliche Reise durch die Zeit,
ein Vorgeschmack auf das himmlische Festmahl
und Trost in der Stunde meines Todes.
Ich erbitte all dies im Vertrauen darauf, dass du selbst
unser Leben, unser Friede und unsere immerwährende Freude bist.
Amen.
Schlusssegen
Der auferstandene Herr
schenke dir
die Behutsamkeit seiner Hände,
die Güte seiner Augen,
das Lächeln seines Mundes,
die Treue seiner Schritte,
den Frieden seiner Worte,
die Wärme seines Herzens,
das Feuer seines Geistes,
das Geheimnis seiner Gegenwart!
(Französischer Segensspruch)
Das gewähre uns der Dreieinige Gott, Vater Sohn und der Heilige Geist. Amen
Kenneth Ekeugo, leitender Priester